Sonntag, 2. August 2015

Die Finanzierung des Naturstammhauses

Die Finanzierung

Eine Finanzierung für ein Naturstammhaus zu bekommen ist schwieriger als für ein "normales" Haus oder ein Standardholzhaus.

Es stimmt zwar das die Banken Holzhäuser inzwischen finanzieren, meistens wollen diese aber das RAL Gütezeichen (zumindest die meisten). Dies gilt insbesondere bei Direktbanken und für die Banken der Kreditvermittler.

Wie kommt man also zu einer Finanzierung?

Es gibt Banken die sich auf solche "Ökologischen" Projekte spezialisiert haben. Da wäre zum einen die Ethikbank. Bei der Umweltbank sollte man sich eher weniger Hoffnung machen - da heißt das Thema nicht "Ökologisch" sondern Energiesparend. Und ein Naturstammhaus ist nicht besonders Energiesparend, zumindest wenn die EneV als Maßstab gilt.

Die beste Chance hat man bei seiner Hausbank, hier insbesondere bei der Volksbank. Die Volksbanken scheinen bei der Kreditvergabe etwas individueller zu agieren als zum Beispiel die Sparkasse. Die Commerzbank scheint auch in Betracht zu kommen, aus persönlicher Erfahrung kann ich das allerdings nicht Beurteilen.

Als "Geheimtip" kann ich noch die örtlichen Versicherer empfehlen. Bei Allianz und Axa gibt es auch Baufinanzierungen. Diese sind zumeist auch noch günstiger als die der Banken, meiner Theorie nach liegt das daran das Banken nur selten sehr Finanzprodukte mit sehr langen Laufzeiten anbieten. Die Versicherungen hingegen schon - können sich also intern besser refinanzieren.

Übrigens (mal als Randbemerkung): Die Zinsen für Baukredite hängen nicht an Staatsanleihen sondern an Pfandbriefen. An den Werten der Dekabank erkennt man recht gut wo sich die Kosten hinentwickeln. Zwar passen die meisten Finanzinstitute ihre Preise nicht täglich an, aber eine gute Indikation hat man hier trotzdem.

Was allen Banken gemein ist mit denen ich zu tun hatte: Ohne Eigenkapital kein Kredit. Die Banken sehen in der Kreditvergabe einfach ein Risiko dem Sie sich nicht alleine aussetzten wollen. Des weitern gilt: je größer das Ausfallrisiko desto höher der Zins (z.B. bei bau in unattraktiven Gegenden, bei wenig Eigenkapital, etc).

Freitag, 22. Mai 2015

Naturstammhaus Firmen - Charlie Manz

Naturstammhaus Firmen - Charlie Manz

Jeder der sich mit dem Thema beschäftigt wird früher oder später auf den Namen "Charlie Manz" stoßen. Wie lange es die Firma gibt kann ich nicht sagen (da ich nicht unbedingt für die Info 4,50 Euro für den Handelsregisterauszug zahlen will), nach eigener Aussage sind das über 30 Jahre. Aktuell werden ca. 15 Leute beschäftigt und die Bilanzsumme liegt bei etwa 300.000 Euro.

Früher war die Firma auch noch etwas größer (Mitarbeiteranzahl), das ist dann aber im Lauf der Zeit etwas geschrumpft. Soweit ich weiß wollte sich Herr Manz mehr auf die einzelnen Bauvorhaben konzentrieren können. Ein Nebeneffekt der Schrumpfung war das sich ehemalige Mitarbeiter selbstständig gemacht haben und nun eigene Firmen betreiben (z.B. Löffler Naturstammhaus).

Charlie Manz Blockhaus GmbH verfügt über einen eigenen Architekten was auf jeden Fall Vorteile hat. Grundsätzlich läuft es so ab das man sich mit Herrn Manz unterhält und aus dem Konzept ein Vorschlag gemacht wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Firmen kostet das noch nichts.

Gebaut wird bei Charlie Manz mit den "üblichen" Hölzern wobei er von Kiefer eher etwas weg gekommen ist (Problem: Bläue). Es ist sogar möglich das Haus aus Red Cedar bauen zu lassen was zwar toll aber teuer ist.

Und nochmal - die Naturstammhäuser und die Energieeinsparverordnung

Ich habe mir jetzt wirklich Gedanken gemacht und mich mit 2-3 Leuten unterhalten die es eigentlich wissen sollten (einmal von einem Verband und einmal von einer Behörde).

Es ist tatsächlich so das es keinen Trick oder Bonus für Naturstammhäuser gibt. Das bedeutet ab 2016 wirklich das man keine Naturstammhäuser mehr bauen darf.

Jetzt kann es natürlich sein das der ein oder andere Hersteller zu tricks greift, hier mal ein paar genannt die es besser machen könnten:
a) Wärmeverluste:
Die Häuser werden mit besonders vielen Glasflächen geplant. Bei Glas ist der erlaubte Wärmeverlust höher als der einer Wand. Und über 3-fach Fenster geht das recht gut. Ebenso kann das Fundament und das Dach besonders gut isoliert werden.
b) Lüftungswärmeverlust minimieren
Man kann das Haus besonders dicht machen. In den USA ist es üblich das Haus an den Stammübergängen mit einer Dichtmasse einzuschmieren. Wird das gewissenhaft gemacht kann das Haus den Blower - Door Test bestehen (hier wird übrigens extrem viel erzählt dass das auch so ginge - seid vorsichtig!), das gibt beim Lüftungsverlust einen Bonus. Ausserdem kann man eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einbauen - das gibt auch nochmal etwas Bonus.
c) Solare Wärmegewinne
Wenn im Sommer oder Winter die Sonne durch das Fenster scheint wird es warm - das berücksichtigt auch die ENEV. je mehr Fenster ihr in Südrichtung habt desto mehr heizt die Sonne mit.
d) Primärenergiefaktor
Indem eine besonders Umweltfreundliche Wärmeerzeugung eingesetzte wird (die EnEV meint damit: CO2 neutral) gibt es nochmal einen Bonus auf das gesamte Gebäude. Also beispielsweise ist es besser mit Holz (Faktor 0,2) als mit Strom (2,4) zu heizen. Am besten wäre übrigens die Wärmepumpe mit Solarzellen - die hat den Faktor 0 (dran denken, im Winter ist es nicht immer hell).

Aber trotz all dieser Maßnahmen - es wird nicht leichter und einige Firmen (z.B. Maheda) bieten ab 2016 garkeine einschaligen Häuser mehr an, Timberland Home hat auch umgestellt - und das sicher nicht ohne Grund. Viele andere Firmen sagen einem zwar "das es noch geht" (z.B. Kanadablockhaus) aber letztendlich wird das dann teurer - und irgendwo sind dann auch die Grenzen erreicht.

Auch noch zu bedenken ist irgendwo das ab 2020 das Passivhaus Standard sein soll, sprich die Aussenwände dürfen dann noch einen u-Wert von 0,15 W/(m²K) haben (entspricht einem Stammdurchmesser von 1,13m!). Das ist einfach nicht realistisch - und deswegen ist es wirklich so, Naturstammhäuser werden nicht mehr gebaut werden dürfen (Tannen über 1m Durchmesser gelten ohnehin meistens als Naturdenkmäler, deswegen lohnt es sich auch nicht drüber nachzudenken wo man solches Holz her bekommt - abgesehen davon - eine Wand von über 1m Durchmesser!!! - ich will sowas nicht).

Majand

Die Firma Majand gibt es nun seit fast zwei Jahrzehnten. Die Firma besteht aus einem Büro in Talinn (Estland) und einer Fertigung in Valga (Estland). Hauptabsatzgebiet ist bisher Norwegen, Schweden, Schweiz und Frankreich. Da Kristjan einer der hilfreicheren Zeitgenossen war habe ich mich entschlossen die Firma man persönlich zu besuchen.





Ich fand die Fertigung eigentlich ziemlich ordentlich, vor allem mit dem Hintergrundwissen das ich beim Blockbaukurs erworben hatte.

Das Holz für die Häuser kommt aus dem Staatswald und wird auf dem Firmengelände dann erstmal vorbehandelt (gegen Bläue), gestapelt und wird unter einem Schutzdach ca. 1 Jahr lang getrocknet. Die Stämme haben 30 - 35 cm Durchmesser wobei am schmalen Ende gemessen wird.


Die meisten Häuser die da gebaut werden sind allerdings aus glatten Balken (trotzdem mit Log Scribing, ohne Fräse)- einfach der Nachfrage wegen, ein Haus aus Rundstämmen wird eigentlich selten gebaut (eher einmal im Jahr).

Erfahrung hat die Firma auf jeden Fall und ich habe ein ziemlich gutes Gefühl dabei. 

Timberland Home

"Timberland Home" ist in Deutschland eine "Kleinfirma", eigentlich handelt es sich um ein Plannungsbüro das aus Herrn Braun besteht.

Was man wissen sollte - ohne einen (kostenpflichtigen) Plannungauftrag kriegt man hier erstmal nichts (soweit meine persönliche Erfahrung). Deswegen kann ich auch keine weiteren Aussagen treffen. Die Frage ist dann natürlich wenn man einen Planer will ob Timberland Home die richtigen sind, aber wie gesagt, mangels Informationen kann ich dazu nichts sagen. (Was verwunderlich ist, ich habe sicherlich 5 Stunden am Telefon zugebracht, da ging es aber eher darum das ich einen Preis für das Haus aus meine Skizzen haben wollte, allerdings ohne Geld für eine Plannung ich keinen Preis gekriegt habe - und da ich nicht mal kurz ein paar tausend Euro investieren wollte um überhaupt rauszubekommen wie das Preisniveau ist habe ich es gelassen - andere Firmen konnten das - um präzise zu sein eigentlich fast alle).

Meine Meinung: Im Zweifelsfall lieber sein lassen, natürlich kann man erstmal Geld für eine Plannung zahlen, aber wenn man dann nachher zu einer Firma mit eigenem Architekten geht kann es passieren das man 2x zahlt - und dazu fühlt sich das Geld in meiner Tasche zu wohl als das ich es so einfach hergeben würde.

Die neue Seite von Timberland Home bewirbt übrigens jetzt gefräste Häuser, ich würde mal vermuten das dies mit der neuen ENEV zusammen hängt nach welcher eine einschalige Bauweise praktisch nicht mehr zulässig ist.

Donnerstag, 9. April 2015

Naturstammhäuser und die Energieeinsparverordnung

Ab 2016 sind Naturstammhäuser nicht mehr zulässig.

Ok, das klingt jetzt vielleicht etwas arg plakativ, Fakt ist aber das die ENEV 2014 einen
Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,24 W/(m²·K) fordert.

Jetzt mal stur betrachtet: Das bedeutet einen mittleren Wanddurchmesser von 520mm. Um das hinzubekommen braucht man einen mittleren Stammdurchmesser von ca. 700mm (bei Kiefernholz und Fichte - bei Douglasie wären es noch 640mm). Jetzt stelle ich mal die tollkühne These auf das es von derart dicken Bäumen keine rauen Mengen gibt.


Ich würde daraus mal ableiten das ich zwar noch Naturstammhäuser bauen kann, dann aber entweder Doppelwandig, mit irgendeiner Schalung oder sonst irgendwelchen Tricks - nur mit Holt wird das aus oben genannten Gründen schwierig.

Jetzt ist das Gerücht im Umlauf das es aufgrund der im Holz gebundenen Menge eine Art Bonus geben würde. Ich weiß auch nicht wo das herkommt, auf jeden Fall steht in der ENEV selber nichts von einem solchen Bonus. Ich kann mir vorstellen das jemand auf die schlaue Idee gekommen ist und 2 Themen vermischt hat: Laut ENEV muss erstmal drauf geschaut werden wie gut isoliert die Gebäudehülle ist und dann wieviel CO2 die Heizung zum erwärmen des Gebäudes produziert (Primärenergiefaktor). Das wird dann miteinander multipliziert. Jetzt ist ja im Holz das zum bauen benutzt wird auch CO2 gebunden und man könnte ja auf die Idee kommen diese Menge sozusagen als Bonus im Hinblick auf den Primärenergiefaktor zu werten.

Ich beschreibe das hier natürlich extrem vereinfacht, aber das Prinzip stimmt. Nur - die bisherige Berechnung gibt das nicht her. Die Berechnung ist jetzt in der ENEV festgeschrieben und hat Gesetztescharakter - da kann man lange drüber diskutieren, aber die Leute beim Bauamt haben die Gesetzte nicht gemacht, Sie müssen Sie lediglich umsetzten.


Wie geht es weiter? Ich weiß das natürlich nicht, aber ich spreche demnächst mal mit den Vertretern von 2 Interessensverbänden ob die etwas mehr wissen. Ich fände es schade wenn aufgrund eines stur durchgezogenen Gesetztes der Naturstammbau aussterben würde.

Mittwoch, 1. April 2015

Naturstammhaus - Normen

Es wird immer wieder behauptet das es keine Normen gibt - und dass das ja auch garnicht ginge weil das alles Handwerk ist - und individuell - und so weiter und so fort.

Richtig ist das sich die Deutschen Naturstammbauer nicht zusammentun um mal eine Norm anzustoßen. Jeder hat so seinen kleinen Geheimnisse die er nicht verraten möchte (wobei - so richtig geheim sind die Kniffe auch nicht)

Vorneweg - das stimmt nicht. Erstens ist das schon individuell aber grundlegend bleibt das Prinzip gleich (Stamm anzeichnen, sägen, drauflegen, etc.). Es wird nicht jedes mal alles neu erfunden. Es mag sein das einzelne Firmen für das gleiche Problem verschiedene Lösungen haben und manche besser sind und manche schlechter. Es stimmt auch das manche Firmen einige Lösungen nicht anbieten, sei es weil Sie die Lösung nicht kennen oder diese für unsinnig halten (ich habe glaube ich schon 5 verschiedene Detaillösungen bei den Gleitrahmen gesehen).

Ersteinmal gibt es die ILBA log building standards (International log builders association). Da steht schon mal relativ viel drin. Das geht von der Verwindung des Stammes, über den Feuchteschutz in der ersten Lage bis zu den Abständen von Wänden und Fenstern bis zu der Anflanschung von Trockenbauwänden. Es kann schon sein das es für einen einzelnen Aspekt eine bessere Lösung gibt - aber insgesamt gesehen stimmt schon was da drinnen steht. In Amerika steht auch das ein oder andere Naturstammhaus und die brechen auch nicht alle zusammen oder faulen weg.

Auch in Deutschland gibt es die ein oder andere sinnvolle Norm. Da sei zum Beispiel mal die DIN 68800-1 genannt. Die dreht sich um Holzschutz und die Erkenntnisse darin sind auch nicht von Laien zusammengetragen worden. Es gibt also durchaus Normen - und es gibt auch Normen die im Naturstammhausbau Anwendung finden können. Wenn in der Norm drin steht das Western Red Ceddar nun mal wiederstandsfähiger gegen Pilze ist als Weistanne dann hat sich das keiner ausgedacht sondern da gab es irgendwo eine Untersuchung zu. Gleiches gilt auch für Insektenbefall.
Etwas ungeschickt ist nun das man die Normen im Internet nicht einfach anschauen kann - wenn man eine Hochschule vor Ort hat kann es sein das man eine Normen - Auslagestelle in der Bibliothek hat. Ich finde allerdings die Infos auf der Website von Holzfragen sehr informativ - und da werden auch viele relevante Normen zitiert.

Das beim Handwerk und Bau von anderen gerne behauptet wird: "Die haben doch keine Ahnung" ist jetzt nicht unbedingt unüblich. Es kann ja schon sein das jemand es besser weiß, aber wenn eine Aussage entgegen dem steht was irgendwo schwarz auf weiß steht sollte man es sich genau überlegen. Ach ja, einen neutralen Dritten gibt es meiner Meinung nach in dem Bereich nicht.

Ob ihr gewisse Normen anziehen wollt oder nicht liegt bei euch - aber denkt dran, wenn es nichts gibt gegen das man messen kann ist es auch schwer zu bestimmen ob ein Fehler vorliegt oder nicht.

Der Blockbaukurs

Ich habe nun eine Woche lang mal ausprobiert was es bedeutet ein Naturstammhaus zu bauen. Den Kurs habe ich bei "Die Blockhausbauer" gemacht.

Zum Ablauf:
Tag 1: Diashow mit Bildern von Naturstammhäusern und Erklärungen dazu. Nachmittags ab auf den Bauplatz. Hier haben wir gelernt wie man die erste Lage macht
Tag 2: Erst mal grundlegendes zum Anzeichnen und Bearbeiten der Stämme. Die ersten Lagen wurden (noch mit etwas Hilfe) gelegt).
Tag 3: Es ging Lage für Lage in die Höhe
Tag 4: Abschluss bei dem gezeigt worden ist wie man eine Decke einzieht und Dachpfetten macht.
Tag 5: Einige Häuser und Hütten anschauen und sich anhand der Detail erklären lassen was den richtig und was falsch ist. Anschließend kann man noch Spezialwerkzeug und "Zubehör" kaufen.


Alles in allem halte ich den Kurs mit 780,- Euro für sehr günstig, der Preis wäre auch noch angebracht wenn er etwas höher wäre. Bei 5 Übernachtungen mit "Vollpension", den Geräten (und teilweise Schutzausrüstung), dem Material und dazu noch dem Unterricht ist das sehr fair.

Was der Kurs kann: Einem ein solides Grundwissen zum Thema Naturstammhaus zu vermitteln, das Vorgehen und die Arbeitsweise bei der Erstellung beibringen. Ich würde mal sagen für eine Gartenhütte oder eine kleine Sauna reichen die Kenntnisse nach dem Kurs aus. Da ist es auch nicht schlimm wenn eine Kleinigkeit nicht passt.

Was der Kurs nicht kann: Man ist anschließend nicht in der Lage sich ein Heim als Naturstammhaus selber zu bauen, dazu fehlt einfach zu viel Detailwissen über Konstruktion, Aufbau, Holzschutz (chemisch und konstruktiv), Umgang mit weiteren Geräten, Detaillösungen (Gleitrahmen, Wandanschlüsse, Leitungsverlegung, etc.). Das geht dann nur mit Hilfe (wie man an die ran kommt wird im Kurs aber gesagt).

Dienstag, 31. März 2015

Naturstammhaus Firmen

Es gibt sicherlich mehr Firmen die in Massivhausweise bauen als in Naturstammhausbauweise. Allerdings kann ich ein Steinhaus auch nicht irgendwo bauen lassen und dann zu meinem Grundstück transportieren. Das ist schon deshalb gut weil Nachbarn die über 2-3 Monate jeden Morgen von Kettensägen geweckt werden die neuen Bewohner vielleicht etwas argwöhnisch empfangen.

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich in einer Tabelle mal die "Vitaldaten" der Firmen zusammentragen. Im Moment ist das einfach nur eine Liste.

Team Kanadablockhaus GmbH

Charlie Manz Blockhaus GmbH

Löffler Naturstammhaus GmbH & Co. KG

Majand ÖU Ltd (Estland)


das holzhaus Oliver Schattat GmbH

Die Blockhausbauer UG


Mehrer Blockhaus GmbH

Artifex GmbH & Co. KG

Graham Bruce Ofield

C-L-H Stammhaus-Bau GmbH

Jost Naturstammhaus

LéonWood Holz-Blockhaus GmbH


mätzing naturstammhaus UG

FINN-BLOCK Ferighausvertriebsgesellschaft mbH

eb Massivhaus-Deutschland GmbH

Naturhaus Lanz

Naturstammhaus Kreiss

Zimmerei-Spenglerei Armin Frech GmbH

Öko-Naturstammhaus

OCB Canada Blockhaus Team

Kanadische BlockHaus GmbH

Holzbau Wieser (Österreich)

Blockhaus 4you OÜ (Estland)
Fertigt nur gefräste Häuser

Timberland Home
Ist umgeschwenkt auf gefräste Häuser, vermutlich ist der Grund hierfür die ENEV

Maheda Palkmaja OÜ Ltd.
Hat den Naturstammbau ab Mitte 2015 aufgegeben, Grund hierfür ist die ENEV

Okimo Ltd
Bietet keine Naturstammhäuser mehr an

Eco Green Future Ltd (Estland)


Blockhausbau Schwarz

Naturstammhaus Anbieter - Léonwood Holz-Blockhaus GmbH

Léonwood Holz-Blockhaus GmbH

Leonwood beschäftigt sich allgemein mit Häusern die aus Holz sind wobei in 3 Kategorien unterschieden wird: Holzhäuser mit Paneelen, Holzhäuser aus gefrästen Rundstämmen und Naturstammhäuser. Die Firma ist auch größer als Ihre Marktbegleiter - mit einer Bilanz von über 1,6 Mio. Euro ist das auf jeden Fall die größte Firma die ich bisher gefunden habe. Allerdings dürfte der Naturstammhausanteil relativ gering liegen (ich habe Aussagen von ca. 5% gehört, ob die qualifiziert war sei mal dahin gestellt).

Das Vertriebsmodel sieht so aus das man an einen "Lokalen Vertriebsverantwortlichen" weitervermittelt wird.
Das die Firma eine gewisse Größe hat merkt man schon am professionellen Werbematerial das mit ?Prominenz? wirbt. Gut, für mich hatte das erstmal zu dem Gedankengang geführt: Wer mit Leonwood baut sollte ein gut gefülltes Portmoinee haben - ob das stimmt kann ich noch nicht sagen.

Genauer genommen sind das keine "echten" Vertriebler der Firma Leonwood sondern Handelsvertreter. Sprich der Vertriebler ist nicht bei Leonwood angestellt sondern bekommt eine Provision für jedes verkaufte Haus. Kann entweder bedeuten das man sich einer besonders guten Betreuung erfreuen kann oder das der Ansprechpartner um fast jeden Preis das Haus an den Mann bringen will da er sonst nichts verdient. Der Herr mit dem ich zu tun hatte war auf jeden Fall sehr Hilfsbereit und hat auch angeboten sich meine Skizzen mal anzuschauen. Angenehm hierbei war das es kein Verkaufsgespräch für Planung & Konstruktion gab.

Die Naturstammhäuser werden irgendwo in der Slowakei (oder Finnland) im Rohbau gefertigt, der Dachstuhl kommt aus Deutschland. Die Qualität wird sicherlich in Ordnung sein, ich kann mir bei einer so großen Firma nicht vorstellen das Sie es sich leisten kann dauerhaft niedrige Qualität abzuliefern. Es wird auch schnell angeboten das man sich mal so ein Haus anschauen kann, dazu bin ich bisher aber noch nicht gekommen.

Update: Ich hatte ein Angebot von Leonwood bekommen, anbei war eine Kostenschätzung für die restlichen Gewerke. Ich hatte dann Angebote zu verschiedenen Gewerken eingeholt um zu überprüfen ob die Zahlen richtig sind. Zu meinem Leidwesen: Nein, die Preise lassen sich, zumindest hier in der Gegend nicht realisieren (Elektro, Sanitär und Dach). Ein Mitarbeiters eines Materiallieferanten hatte ich das dann gezeigt - zumindest was das Dach angeht sind nach der, durchaus logischen Erklärung, arge Zweifel angebracht (so um den Faktor 1,5 bis 2).
An der Stelle einfach der Hinweis: Genaue Massen einfordern und Angebote erstellen lassen. Ansonsten wäre ich persönlich geneigt die Finger davon zu lassen, zumindest wenn man kein ausreichendes Finanzpolster hat.
Update 2: Ich habe nicht schlecht gestaunt als ich über Google ein Mail bekommen habe in dem ich, in Anwaltssprache (da ist von "Mandantin" die Rede - legt die Vermutung nahe), aufgefordert werde "unwahre Tatsachenbehauptungen" zu ändern. Es ging darum das ich etwas zur Entstehung von Leonwood geschrieben haben sollte (ich kann das nur nicht überprüfen - und deswegen ist das jetzt auch draußen). Ich hatte nicht den Eindruck das es etwas negatives war, aber das scheint jemand anders zu sehen. Auch das die Häuser in Slowenien gefertigt werden sei unrichtig, das sei in der Slowakei und Finnland. Gut, mag sein.   
Ich habe das jetzt geändert, aber alter Schwede...es hätte mal eine nette Email genügt. Ich freue mich ja wenn ich einen Fehler (Fehler = sachlicher Fehler, nicht meine Meinung) drin habe und mich jemand freundlich drauf hinweist. Es sei übrigens davon unbenommen das mir das auch falsch erzählt wurde. 


Naturstammhaus Firmen - Team Kanadablockhaus

Team Kanadablockhaus GmbH

Team Kanadablockhaus ist sicherlich eine der größeren Firmen am Deutschen Markt. Mit einer Bilanzsumme von etwas weniger als 800.000 Euro ist das schon recht ordentlich. Die Firma ist sehr professionell aufgebaut aber eben auch sehr kommerziell orientiert. Was Naturstammbau angeht ist dies somit die größte Firma in Deutschland.

Die Firma hat 2 Produktionsstandorte - einen in Deutschland und einen in Russland. Wobei nicht so ganz klar ist ob der Standort in Russland nun Team Kanadablockhaus gehört oder nicht. Ich habe da 3 unterschiedliche Aussage gehört, laut Herrn Sack (GF Team Kanadablockhaus) gehört die Firma Team Kanadablockhaus und deswegen nehme ich einfach mal an dass das so stimmt.

Die Häuser von Team Kanadablockhaus werden hauptsächlich aus Fichte gebaut, das sei weniger anfällig gegen Schädlinge.

Je nachdem was man will kann man eben das Haus auch aus Russland bekommen, die Stämmen sind dann aber vom Durchmesser her kleiner und der Isolationswert schlechter. Die Erklärung scheint mir in soweit schlüssig da das Holz aus Russland wohl langsamer gewachsen und somit dichter ist - dichte bedeutet aber einen schlechteren Isolationswert (kann jeder ausprobieren - in einer Thermoskanne bleiben Flüssigkeiten länger warm (Isoaltionsmaterial: Luft oder Vakkum) als ein einer gleichschweren Tonflasche. Auch seien die Stämme vom Durchmesser her kleiner  - dafür ist ein Haus aus Russland billiger als ein in Deutschland gefertigtes.

Kurzum - die Firma kann auf jeden Fall Naturstammhäuser bauen, hat sicherlich ein großes Know How was die Details angeht (ich kann mich an eine Aussage erinnern das keine Schleifscheiben verwendet werden, weiß Flächen dann mehr Wasser an der Stelle aufnehmen). Das Holz wird vorgetrocknet, das hat einfach damit zu tun das bei der Menge an Stämmen welche die Firma braucht es nicht möglich ist diese frisch zu verbauen.

Eins ist auf jeden Fall sicher - Herr Sack ist Know How gepaart mit Verkaufstalent, ansonsten wäre die Firma sicherlich nicht größer als viele andere. Allerdings nicht nervös machen lassen - andere Firmen können auch gute Naturstammhäuser bauen. 









Mätzing Naturstammhaus UG

Mätzing Naturstammhaus UG

Mätzing Naturstammhaus ist eine eher kleinere Firma, soweit ich das ersehen kann aus 3 Leuten, weitere werden bei Bedarf hinzugeholt. Der Tätigkeitsbereich beschränkt sich auf Berlin und Brandenburg (ich fand es zumindestend ärgerlich das ich mir extra Zeit genommen hatte um über mein Projekt zu reden, einen Termin ausgemacht hatte, die Unterlagen hingeschickt hatte...um dann am Termin gesagt zu bekommen: Ne, das ist nichts für uns, ist zu weit weg). Professionel sieht in meinen Augen anders aus (auf die Kommunikation bezogen).

Genug zu tun hat die Firma auf jeden Fall, für nächstes Jahr wohl fast schon komplett ausgebucht.

Eine kleine Randbemerkung, der Stundensatz liegt bei 43,00 Euro - das ist dann vergleichbar mit dem Niveau in Süddeutschland (trotz geringerer Kosten in Brandenburg).

Ich fahre im Mai zu einem Haus das von Herrn Mätzing stammt (ist zufällig in meinem Urlaubsort über Pfingsten), dann kann ich etwas mehr zu der Qualität und der Zufriedenheit der Bewohner sagen.

Was ich mal auf jeden Fall ankreiden muss: Die Telefonnummer auf der Homepage stimmt nicht, es gibt kein Backoffice und zuverlässiger was Rückrufe angeht habe ich es auch schon mal erlebt (ja, ich ärgere mich gerade, ich hätte die Zeit auch anders verbringen können - vlt. ändere ich den Text auch wieder wenn ich was potsitives höre).

Montag, 2. März 2015

Das Holz für den Naturstammhausbau

Themen rund ums Holz

Beim Holz spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Will ich eher ein dunkles Naturstammhaus haben oder ein helles? Wie gut soll das Holz isolieren? Welche Eigenschaften wünsche ich mir? Zum Bau von Naturstammhäusern nimmt man eigentlich Nadelhölzer (zumindest in Deutschland). Jetzt gibt es die langläufige Ansicht das Holz wesentlich aufwändiger in der Erhaltung ist als Stein - und ja, das ist so. deswegen ist es als Baustoff aber nicht weniger tauglich.

Wiederstandsfähigkeit:
Hier gibt es verschiedene Meinungen, aber das sind eben nur Meinungen. Mir wurde zum Beispiel von einem Verkäufer von Kiefer abgeraten, weil das immer Probleme geben würde. Kurz drauf hat mir ein Forsterzählt das er nichts von Fichten und Tannen hält, die bekämen so leicht Pilze (was übrigens die präferierte Holzart des Ersteren war).

Kiefer:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3-4 (wenig bis mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: anfällig
Rissbildung:
Besonderheiten: Besonders anfällig gegen Bläuepilz
Ausdunklung Holzfarbe: Leicht rötlich

Fichte:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 4 (wenig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: sehr anfällig (auch Kernholz)
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Tanne:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 4 (wenig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: sehr anfällig (auch Kernholz)
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: hellgelb / hellgrau

Polarkiefer
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze:
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Leicht rötlich

Lärche
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze:
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Douglasie
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3-4 (wenig bis mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Dunkles Rotbraun

Sibirische Lärche (bei über 700 kg/m³)
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3 (mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: anfällig
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Western Red Ceddar
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 2 (dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: mäßig dauerhaft
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Dunkelrot


Winterholz / Sommerholz:
Im Sommer steht der Baum voll im Saft - alles was einem Pilz oder einem Insekt halbwegs lecker erscheint befindet sich dann im Holz. Natürlich hat der Baum dagegen Verteidigungsmechanismen (Öle, Harze) aber das hilft auch nichts mehr wenn der Baum erst mal gefällt ist. Außerdem enthält das Holz dann mehr Wasser. Sprich Sommerholz ist von vorneherein anfälliger gegen Insekten und Pilze, dazu kommt noch das es eher Risse gibt da mehr Feuchtigkeit wegtrocknet bis der Stamm im klimatischen Gleichgewicht mit seiner Umgebung ist. Auf Winterholz trifft das nicht zu, der Stamm führt nicht so viel Wasser, das Holz enthält weniger Nährstoffe, etc.

Auf dem unteren Bild kann man deutlich den Unterschied sehen - der obere Stamm musste im Sommer nachgeschlagen werden da beim Bau das Holz ausgegangen war, der Untere wurde ganz normal im Winter geschlagen.


Der ein oder andere Bauernhof wird als Brandnerhof bezeichnet - das heißt das die Gebäudequalität niedrig ist. War in früheren Zeiten mal ein Gebäude abgebrannt und musste ersetzt werden so musste im Sommer notgedrungen Holz dafür geschlagen werden und verbaut werden. Das hat eben im vergleich zu Winterholz eine schlechtere Qualität weswegen Höfe die so errichtet wurden "Brandnerhöfe" genannt wurden.


Mondphasenholz:
Ich meide Esoterikläden, veräpple gerne Menschen die mich mit spirituellen Themen konfrontieren und die meisten Naturheilverfahren rangieren für mich in der gleichen Kategorie wie Gesundbeten und schwarze Magie. Bis vor kurzem dachte ich auch so von Mondholz. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das es einen großen Einfluss haben kann. Nachdem ich nun etliche Naturstammhäuser gesehen habe kommen mir zumindest starke Zweifel ob das nicht doch stimmt. Die beiden Häuser die ich gesehen habe die aus Mondholz gebaut sind haben definitiv weniger Risse als die anderen Häuser. Dabei stehen die Häuser in der gleichen Region.
Mondholz muss übrigens nicht unbedingt bei Neumond komplett gefällt werden. Es reicht wenn die äußere Schicht (Cambrium) entfernt wird und die Bäume dann später gefällt werden. Das wäre auch ein ziemlicher Aufwand - ein bei einem Haus aus knapp 80 Stämmen hätten die Forstarbeiter ganz schön was zu tun.