Montag, 2. März 2015

Das Holz für den Naturstammhausbau

Themen rund ums Holz

Beim Holz spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Will ich eher ein dunkles Naturstammhaus haben oder ein helles? Wie gut soll das Holz isolieren? Welche Eigenschaften wünsche ich mir? Zum Bau von Naturstammhäusern nimmt man eigentlich Nadelhölzer (zumindest in Deutschland). Jetzt gibt es die langläufige Ansicht das Holz wesentlich aufwändiger in der Erhaltung ist als Stein - und ja, das ist so. deswegen ist es als Baustoff aber nicht weniger tauglich.

Wiederstandsfähigkeit:
Hier gibt es verschiedene Meinungen, aber das sind eben nur Meinungen. Mir wurde zum Beispiel von einem Verkäufer von Kiefer abgeraten, weil das immer Probleme geben würde. Kurz drauf hat mir ein Forsterzählt das er nichts von Fichten und Tannen hält, die bekämen so leicht Pilze (was übrigens die präferierte Holzart des Ersteren war).

Kiefer:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3-4 (wenig bis mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: anfällig
Rissbildung:
Besonderheiten: Besonders anfällig gegen Bläuepilz
Ausdunklung Holzfarbe: Leicht rötlich

Fichte:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 4 (wenig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: sehr anfällig (auch Kernholz)
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Tanne:
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 4 (wenig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: sehr anfällig (auch Kernholz)
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: hellgelb / hellgrau

Polarkiefer
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze:
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Leicht rötlich

Lärche
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze:
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Douglasie
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3-4 (wenig bis mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten:
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Dunkles Rotbraun

Sibirische Lärche (bei über 700 kg/m³)
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 3 (mäßig dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: anfällig
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe:

Western Red Ceddar
Wiederstandsklasse gegen Holzpilze: 2 (dauerhaft)
Wiederstandklasse gegen Insekten: mäßig dauerhaft
Rissbildung:
Ausdunklung Holzfarbe: Dunkelrot


Winterholz / Sommerholz:
Im Sommer steht der Baum voll im Saft - alles was einem Pilz oder einem Insekt halbwegs lecker erscheint befindet sich dann im Holz. Natürlich hat der Baum dagegen Verteidigungsmechanismen (Öle, Harze) aber das hilft auch nichts mehr wenn der Baum erst mal gefällt ist. Außerdem enthält das Holz dann mehr Wasser. Sprich Sommerholz ist von vorneherein anfälliger gegen Insekten und Pilze, dazu kommt noch das es eher Risse gibt da mehr Feuchtigkeit wegtrocknet bis der Stamm im klimatischen Gleichgewicht mit seiner Umgebung ist. Auf Winterholz trifft das nicht zu, der Stamm führt nicht so viel Wasser, das Holz enthält weniger Nährstoffe, etc.

Auf dem unteren Bild kann man deutlich den Unterschied sehen - der obere Stamm musste im Sommer nachgeschlagen werden da beim Bau das Holz ausgegangen war, der Untere wurde ganz normal im Winter geschlagen.


Der ein oder andere Bauernhof wird als Brandnerhof bezeichnet - das heißt das die Gebäudequalität niedrig ist. War in früheren Zeiten mal ein Gebäude abgebrannt und musste ersetzt werden so musste im Sommer notgedrungen Holz dafür geschlagen werden und verbaut werden. Das hat eben im vergleich zu Winterholz eine schlechtere Qualität weswegen Höfe die so errichtet wurden "Brandnerhöfe" genannt wurden.


Mondphasenholz:
Ich meide Esoterikläden, veräpple gerne Menschen die mich mit spirituellen Themen konfrontieren und die meisten Naturheilverfahren rangieren für mich in der gleichen Kategorie wie Gesundbeten und schwarze Magie. Bis vor kurzem dachte ich auch so von Mondholz. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das es einen großen Einfluss haben kann. Nachdem ich nun etliche Naturstammhäuser gesehen habe kommen mir zumindest starke Zweifel ob das nicht doch stimmt. Die beiden Häuser die ich gesehen habe die aus Mondholz gebaut sind haben definitiv weniger Risse als die anderen Häuser. Dabei stehen die Häuser in der gleichen Region.
Mondholz muss übrigens nicht unbedingt bei Neumond komplett gefällt werden. Es reicht wenn die äußere Schicht (Cambrium) entfernt wird und die Bäume dann später gefällt werden. Das wäre auch ein ziemlicher Aufwand - ein bei einem Haus aus knapp 80 Stämmen hätten die Forstarbeiter ganz schön was zu tun.

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