Es wird immer wieder behauptet das es keine Normen gibt - und dass das ja auch garnicht ginge weil das alles Handwerk ist - und individuell - und so weiter und so fort.
Richtig ist das sich die Deutschen Naturstammbauer nicht zusammentun um mal eine Norm anzustoßen. Jeder hat so seinen kleinen Geheimnisse die er nicht verraten möchte (wobei - so richtig geheim sind die Kniffe auch nicht)
Vorneweg - das stimmt nicht. Erstens ist das schon individuell aber grundlegend bleibt das Prinzip gleich (Stamm anzeichnen, sägen, drauflegen, etc.). Es wird nicht jedes mal alles neu erfunden. Es mag sein das einzelne Firmen für das gleiche Problem verschiedene Lösungen haben und manche besser sind und manche schlechter. Es stimmt auch das manche Firmen einige Lösungen nicht anbieten, sei es weil Sie die Lösung nicht kennen oder diese für unsinnig halten (ich habe glaube ich schon 5 verschiedene Detaillösungen bei den Gleitrahmen gesehen).
Ersteinmal gibt es die ILBA log building standards (International log builders association). Da steht schon mal relativ viel drin. Das geht von der Verwindung des Stammes, über den Feuchteschutz in der ersten Lage bis zu den Abständen von Wänden und Fenstern bis zu der Anflanschung von Trockenbauwänden. Es kann schon sein das es für einen einzelnen Aspekt eine bessere Lösung gibt - aber insgesamt gesehen stimmt schon was da drinnen steht. In Amerika steht auch das ein oder andere Naturstammhaus und die brechen auch nicht alle zusammen oder faulen weg.
Auch in Deutschland gibt es die ein oder andere sinnvolle Norm. Da sei zum Beispiel mal die DIN 68800-1 genannt. Die dreht sich um Holzschutz und die Erkenntnisse darin sind auch nicht von Laien zusammengetragen worden. Es gibt also durchaus Normen - und es gibt auch Normen die im Naturstammhausbau Anwendung finden können. Wenn in der Norm drin steht das Western Red Ceddar nun mal wiederstandsfähiger gegen Pilze ist als Weistanne dann hat sich das keiner ausgedacht sondern da gab es irgendwo eine Untersuchung zu. Gleiches gilt auch für Insektenbefall.
Etwas ungeschickt ist nun das man die Normen im Internet nicht einfach anschauen kann - wenn man eine Hochschule vor Ort hat kann es sein das man eine Normen - Auslagestelle in der Bibliothek hat. Ich finde allerdings die Infos auf der Website von Holzfragen sehr informativ - und da werden auch viele relevante Normen zitiert.
Das beim Handwerk und Bau von anderen gerne behauptet wird: "Die haben doch keine Ahnung" ist jetzt nicht unbedingt unüblich. Es kann ja schon sein das jemand es besser weiß, aber wenn eine Aussage entgegen dem steht was irgendwo schwarz auf weiß steht sollte man es sich genau überlegen. Ach ja, einen neutralen Dritten gibt es meiner Meinung nach in dem Bereich nicht.
Ob ihr gewisse Normen anziehen wollt oder nicht liegt bei euch - aber denkt dran, wenn es nichts gibt gegen das man messen kann ist es auch schwer zu bestimmen ob ein Fehler vorliegt oder nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen