Historisches
Holzhäuser gibt es schon ewig - länger auf jeden Fall als Steinhäuser (wenn man Höhlen einfach mal ausnimmt). Es war ist eben mit relativ einfachen Werkzeugen leichter ein Stück holz in die richtige Form zu bringen als einen Steinklotz in die richtige Form zu bringen.
Das was man normalerweise so im Kopf hat wenn man an ein Holzhaus denkt hat man entweder ein relativ modernes Gebilde oder etwas ziemlich ursprüngliches im Kopf. Holzhäuser gibt es Heutzutage im Deutschsprachigen Raum eher Richtung Süden. Während es in Bayern, im Schwarzwald oder im Hunsrück dann doch das ein oder andere Naturstammhaus gibt habe ich in Norddeutschland spontan noch keines gesehen. In Skandinavien wiederum gehören Holzhäuser wieder ganz selbstverständlich zum Landschaftsbild. Trotzdem - in Deutschland werden Häuser Heutzutage eher als Massivbauweise oder als Fertighaus ausgeführt. Im Vergleich dazu sind Holzhäuser inzwischen eher selten. Jede Gegend in Deutschland hat Ihre eigenen Traditionen was den Hausbau angeht. So ist das typische Schwarzwaldhaus auf einem Steinkeller errichtet und die obernen Stuben komplett aus Holz (wer kann und interessiert ist sollte mal die Vogtsbauernhöfe besuchen), das Norddeutsche Langhaus besteht aus einem Fachwerk das entweder mit Lehm oder Ziegeln gefüllt ist (Erklärung Steinreich) und im Harz gibt es viele Häuser die mit Holzschindeln verkleidet sind.
In Russland ist Holzbauweise auf dem Land noch immer weit verbreitet und einige Deutsche Firmen haben dort auch Partner um dort produzieren zu lassen.
In den USA war es sehr lange Zeit ebenfalls so - das meiste wurde in den vergangenen Jahrzehnten Holzständerbauweise hochgezogen, wer es sich leisten konnte auch gerne aus massiven Steinen. Die Naturstammbauweise war zwar bekannt passte gedanklich dann aber eher zu einer kleinen Hätte nach Kanada. Dann fing aber jemand an sich Gedanken darüber zu machen und beschloss das die Naturstammbauweise eigentlich ökologisch ziemlich sinnvoll ist und es sich um schöne Häuser handelt. Dieser Jemand war B Allan Mackie. Er brachte ein Buch raus (Building with Logs), hielt Vorlesungen an der University of British Columbia sowie an seiner später gegründeten, eigenen Schule. Ab und zu sogar in Deutschland (2005). Das machte diese Art zu bauen popülärer und ich behaupte mal das jeder in dem Geschäft Allan Mackie kennt (und öfter mal erwähnt). Er ist 1925 geboren aber Stand Heute ist er immer noch aktiv.
Es hat in Deutschland natürlich Gründe warum meistens aus Stein gebaut wird und diese sind durchaus in der Geschichte verankert. "Der Deutsche"© hält einfach mehr von Steinhäusern - die brennen nicht so schnell ab wenn mal die ganze Stadt lichterloh in Flammen steht - und das ist hier und in anderen Europäischen Großstädten in Regelmäßigkeit passiert. Daher auch die Annahme das Steinhäuser "besser" sind (was mein Schwiegervater mit wachsender Begeisterung auch immer wieder betont).
Einfach meine Meinung dazu: Ich baue mein Naturstammhaus ja nicht mitten in der Stadt, die Feuerwehren sind inzwischen auch besser und mir gefallen Naturstammhäuser einfach unglaublich gut.
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