Ab 2016 sind Naturstammhäuser nicht mehr zulässig.
Ok, das klingt jetzt vielleicht etwas arg plakativ, Fakt ist aber das die ENEV 2014 einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,24 W/(m²·K) fordert.
Jetzt mal stur betrachtet: Das bedeutet einen mittleren Wanddurchmesser von 520mm. Um das hinzubekommen braucht man einen mittleren Stammdurchmesser von ca. 700mm (bei Kiefernholz und Fichte - bei Douglasie wären es noch 640mm). Jetzt stelle ich mal die tollkühne These auf das es von derart dicken Bäumen keine rauen Mengen gibt.
Ich würde daraus mal ableiten das ich zwar noch Naturstammhäuser bauen kann, dann aber entweder Doppelwandig, mit irgendeiner Schalung oder sonst irgendwelchen Tricks - nur mit Holt wird das aus oben genannten Gründen schwierig.
Jetzt ist das Gerücht im Umlauf das es aufgrund der im Holz gebundenen Menge eine Art Bonus geben würde. Ich weiß auch nicht wo das herkommt, auf jeden Fall steht in der ENEV selber nichts von einem solchen Bonus. Ich kann mir vorstellen das jemand auf die schlaue Idee gekommen ist und 2 Themen vermischt hat: Laut ENEV muss erstmal drauf geschaut werden wie gut isoliert die Gebäudehülle ist und dann wieviel CO2 die Heizung zum erwärmen des Gebäudes produziert (Primärenergiefaktor). Das wird dann miteinander multipliziert. Jetzt ist ja im Holz das zum bauen benutzt wird auch CO2 gebunden und man könnte ja auf die Idee kommen diese Menge sozusagen als Bonus im Hinblick auf den Primärenergiefaktor zu werten.
Ich beschreibe das hier natürlich extrem vereinfacht, aber das Prinzip stimmt. Nur - die bisherige Berechnung gibt das nicht her. Die Berechnung ist jetzt in der ENEV festgeschrieben und hat Gesetztescharakter - da kann man lange drüber diskutieren, aber die Leute beim Bauamt haben die Gesetzte nicht gemacht, Sie müssen Sie lediglich umsetzten.
Wie geht es weiter? Ich weiß das natürlich nicht, aber ich spreche demnächst mal mit den Vertretern von 2 Interessensverbänden ob die etwas mehr wissen. Ich fände es schade wenn aufgrund eines stur durchgezogenen Gesetztes der Naturstammbau aussterben würde.
Der Blog beschäftigt sich mit dem Bau von Naturstammhäusern sowie allem anderen was zum Naturstammhaus mit dazu gehört.
Donnerstag, 9. April 2015
Mittwoch, 1. April 2015
Naturstammhaus - Normen
Es wird immer wieder behauptet das es keine Normen gibt - und dass das ja auch garnicht ginge weil das alles Handwerk ist - und individuell - und so weiter und so fort.
Richtig ist das sich die Deutschen Naturstammbauer nicht zusammentun um mal eine Norm anzustoßen. Jeder hat so seinen kleinen Geheimnisse die er nicht verraten möchte (wobei - so richtig geheim sind die Kniffe auch nicht)
Vorneweg - das stimmt nicht. Erstens ist das schon individuell aber grundlegend bleibt das Prinzip gleich (Stamm anzeichnen, sägen, drauflegen, etc.). Es wird nicht jedes mal alles neu erfunden. Es mag sein das einzelne Firmen für das gleiche Problem verschiedene Lösungen haben und manche besser sind und manche schlechter. Es stimmt auch das manche Firmen einige Lösungen nicht anbieten, sei es weil Sie die Lösung nicht kennen oder diese für unsinnig halten (ich habe glaube ich schon 5 verschiedene Detaillösungen bei den Gleitrahmen gesehen).
Ersteinmal gibt es die ILBA log building standards (International log builders association). Da steht schon mal relativ viel drin. Das geht von der Verwindung des Stammes, über den Feuchteschutz in der ersten Lage bis zu den Abständen von Wänden und Fenstern bis zu der Anflanschung von Trockenbauwänden. Es kann schon sein das es für einen einzelnen Aspekt eine bessere Lösung gibt - aber insgesamt gesehen stimmt schon was da drinnen steht. In Amerika steht auch das ein oder andere Naturstammhaus und die brechen auch nicht alle zusammen oder faulen weg.
Auch in Deutschland gibt es die ein oder andere sinnvolle Norm. Da sei zum Beispiel mal die DIN 68800-1 genannt. Die dreht sich um Holzschutz und die Erkenntnisse darin sind auch nicht von Laien zusammengetragen worden. Es gibt also durchaus Normen - und es gibt auch Normen die im Naturstammhausbau Anwendung finden können. Wenn in der Norm drin steht das Western Red Ceddar nun mal wiederstandsfähiger gegen Pilze ist als Weistanne dann hat sich das keiner ausgedacht sondern da gab es irgendwo eine Untersuchung zu. Gleiches gilt auch für Insektenbefall.
Etwas ungeschickt ist nun das man die Normen im Internet nicht einfach anschauen kann - wenn man eine Hochschule vor Ort hat kann es sein das man eine Normen - Auslagestelle in der Bibliothek hat. Ich finde allerdings die Infos auf der Website von Holzfragen sehr informativ - und da werden auch viele relevante Normen zitiert.
Das beim Handwerk und Bau von anderen gerne behauptet wird: "Die haben doch keine Ahnung" ist jetzt nicht unbedingt unüblich. Es kann ja schon sein das jemand es besser weiß, aber wenn eine Aussage entgegen dem steht was irgendwo schwarz auf weiß steht sollte man es sich genau überlegen. Ach ja, einen neutralen Dritten gibt es meiner Meinung nach in dem Bereich nicht.
Ob ihr gewisse Normen anziehen wollt oder nicht liegt bei euch - aber denkt dran, wenn es nichts gibt gegen das man messen kann ist es auch schwer zu bestimmen ob ein Fehler vorliegt oder nicht.
Richtig ist das sich die Deutschen Naturstammbauer nicht zusammentun um mal eine Norm anzustoßen. Jeder hat so seinen kleinen Geheimnisse die er nicht verraten möchte (wobei - so richtig geheim sind die Kniffe auch nicht)
Vorneweg - das stimmt nicht. Erstens ist das schon individuell aber grundlegend bleibt das Prinzip gleich (Stamm anzeichnen, sägen, drauflegen, etc.). Es wird nicht jedes mal alles neu erfunden. Es mag sein das einzelne Firmen für das gleiche Problem verschiedene Lösungen haben und manche besser sind und manche schlechter. Es stimmt auch das manche Firmen einige Lösungen nicht anbieten, sei es weil Sie die Lösung nicht kennen oder diese für unsinnig halten (ich habe glaube ich schon 5 verschiedene Detaillösungen bei den Gleitrahmen gesehen).
Ersteinmal gibt es die ILBA log building standards (International log builders association). Da steht schon mal relativ viel drin. Das geht von der Verwindung des Stammes, über den Feuchteschutz in der ersten Lage bis zu den Abständen von Wänden und Fenstern bis zu der Anflanschung von Trockenbauwänden. Es kann schon sein das es für einen einzelnen Aspekt eine bessere Lösung gibt - aber insgesamt gesehen stimmt schon was da drinnen steht. In Amerika steht auch das ein oder andere Naturstammhaus und die brechen auch nicht alle zusammen oder faulen weg.
Auch in Deutschland gibt es die ein oder andere sinnvolle Norm. Da sei zum Beispiel mal die DIN 68800-1 genannt. Die dreht sich um Holzschutz und die Erkenntnisse darin sind auch nicht von Laien zusammengetragen worden. Es gibt also durchaus Normen - und es gibt auch Normen die im Naturstammhausbau Anwendung finden können. Wenn in der Norm drin steht das Western Red Ceddar nun mal wiederstandsfähiger gegen Pilze ist als Weistanne dann hat sich das keiner ausgedacht sondern da gab es irgendwo eine Untersuchung zu. Gleiches gilt auch für Insektenbefall.
Etwas ungeschickt ist nun das man die Normen im Internet nicht einfach anschauen kann - wenn man eine Hochschule vor Ort hat kann es sein das man eine Normen - Auslagestelle in der Bibliothek hat. Ich finde allerdings die Infos auf der Website von Holzfragen sehr informativ - und da werden auch viele relevante Normen zitiert.
Das beim Handwerk und Bau von anderen gerne behauptet wird: "Die haben doch keine Ahnung" ist jetzt nicht unbedingt unüblich. Es kann ja schon sein das jemand es besser weiß, aber wenn eine Aussage entgegen dem steht was irgendwo schwarz auf weiß steht sollte man es sich genau überlegen. Ach ja, einen neutralen Dritten gibt es meiner Meinung nach in dem Bereich nicht.
Ob ihr gewisse Normen anziehen wollt oder nicht liegt bei euch - aber denkt dran, wenn es nichts gibt gegen das man messen kann ist es auch schwer zu bestimmen ob ein Fehler vorliegt oder nicht.
Der Blockbaukurs
Ich habe nun eine Woche lang mal ausprobiert was es bedeutet ein Naturstammhaus zu bauen. Den Kurs habe ich bei "Die Blockhausbauer" gemacht.
Zum Ablauf:
Tag 1: Diashow mit Bildern von Naturstammhäusern und Erklärungen dazu. Nachmittags ab auf den Bauplatz. Hier haben wir gelernt wie man die erste Lage macht
Tag 2: Erst mal grundlegendes zum Anzeichnen und Bearbeiten der Stämme. Die ersten Lagen wurden (noch mit etwas Hilfe) gelegt).
Tag 3: Es ging Lage für Lage in die Höhe
Tag 4: Abschluss bei dem gezeigt worden ist wie man eine Decke einzieht und Dachpfetten macht.
Tag 5: Einige Häuser und Hütten anschauen und sich anhand der Detail erklären lassen was den richtig und was falsch ist. Anschließend kann man noch Spezialwerkzeug und "Zubehör" kaufen.
Alles in allem halte ich den Kurs mit 780,- Euro für sehr günstig, der Preis wäre auch noch angebracht wenn er etwas höher wäre. Bei 5 Übernachtungen mit "Vollpension", den Geräten (und teilweise Schutzausrüstung), dem Material und dazu noch dem Unterricht ist das sehr fair.
Was der Kurs kann: Einem ein solides Grundwissen zum Thema Naturstammhaus zu vermitteln, das Vorgehen und die Arbeitsweise bei der Erstellung beibringen. Ich würde mal sagen für eine Gartenhütte oder eine kleine Sauna reichen die Kenntnisse nach dem Kurs aus. Da ist es auch nicht schlimm wenn eine Kleinigkeit nicht passt.
Was der Kurs nicht kann: Man ist anschließend nicht in der Lage sich ein Heim als Naturstammhaus selber zu bauen, dazu fehlt einfach zu viel Detailwissen über Konstruktion, Aufbau, Holzschutz (chemisch und konstruktiv), Umgang mit weiteren Geräten, Detaillösungen (Gleitrahmen, Wandanschlüsse, Leitungsverlegung, etc.). Das geht dann nur mit Hilfe (wie man an die ran kommt wird im Kurs aber gesagt).
Zum Ablauf:
Tag 1: Diashow mit Bildern von Naturstammhäusern und Erklärungen dazu. Nachmittags ab auf den Bauplatz. Hier haben wir gelernt wie man die erste Lage macht
Tag 2: Erst mal grundlegendes zum Anzeichnen und Bearbeiten der Stämme. Die ersten Lagen wurden (noch mit etwas Hilfe) gelegt).
Tag 3: Es ging Lage für Lage in die Höhe
Tag 4: Abschluss bei dem gezeigt worden ist wie man eine Decke einzieht und Dachpfetten macht.
Tag 5: Einige Häuser und Hütten anschauen und sich anhand der Detail erklären lassen was den richtig und was falsch ist. Anschließend kann man noch Spezialwerkzeug und "Zubehör" kaufen.
Alles in allem halte ich den Kurs mit 780,- Euro für sehr günstig, der Preis wäre auch noch angebracht wenn er etwas höher wäre. Bei 5 Übernachtungen mit "Vollpension", den Geräten (und teilweise Schutzausrüstung), dem Material und dazu noch dem Unterricht ist das sehr fair.
Was der Kurs kann: Einem ein solides Grundwissen zum Thema Naturstammhaus zu vermitteln, das Vorgehen und die Arbeitsweise bei der Erstellung beibringen. Ich würde mal sagen für eine Gartenhütte oder eine kleine Sauna reichen die Kenntnisse nach dem Kurs aus. Da ist es auch nicht schlimm wenn eine Kleinigkeit nicht passt.
Was der Kurs nicht kann: Man ist anschließend nicht in der Lage sich ein Heim als Naturstammhaus selber zu bauen, dazu fehlt einfach zu viel Detailwissen über Konstruktion, Aufbau, Holzschutz (chemisch und konstruktiv), Umgang mit weiteren Geräten, Detaillösungen (Gleitrahmen, Wandanschlüsse, Leitungsverlegung, etc.). Das geht dann nur mit Hilfe (wie man an die ran kommt wird im Kurs aber gesagt).
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